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Unternehmensbeitrag / Interview

«Kein Land in Sicht für Logistik»

Von immo suisse gmbh · 2016

Boden ist ein begehrtes Gut – vor allem in der Schweiz, wo das Land knapp ist. Beim Thema Raumplanung hat die Logistik das Nachsehen, obwohl sie an Bedeutung zunimmt.

Warum gestaltet sich die Standortsuche für die Branche so schwierig?

Für Logistik gibt es in den wichtigen Agglomerationen der Schweiz praktisch keine grossen Grundstücksflächen mehr. Bauland wird vor allem für Wohnbauten zur Verfügung gestellt, nicht aber für das Gewerbe. Der Bevölkerungszuwachs, Stichwort zehn Millionen Gesellschaft, ist für die Politik das vorrangige Thema. Gleichzeitig wird aber vergessen, dass zwei Millionen Menschen mehr, auch mehr Logistik benötigen.
Auch KMU und Produktionsunternehmen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ihre Gewerbe-, Lager- und Logistikflächen laufend den Marktveränderungen anpassen können. Leider scheint hierfür sowohl die Bevölkerung als auch die Politik kein ausreichendes Verständnis zu haben. Kurz: Jeder braucht Logistik, aber keiner will sie. Entsprechend hat die Logistik-Branche keine Lobby.

Scheint als wäre das aktuelle Raumplanungsgesetz der grösste Hemmschuh?

Absolut. Das Gesetz erlaubt keine weiteren Einzonungen und somit entsteht eine künstliche Landverknappung, die steigende Grundstückspreise zur Folge hat. Gleichzeitig verunmöglicht dies grössere Ansiedelungen und eine organische Weiterentwicklung für Gewerbe- und Logistikunternehmen. Letztendlich gefährdet diese Politik unsere KMU-Struktur und bewirkt eine sukzessive Abwanderung von Betrieben, vor allem in osteuropäische Länder. Bei Logistikern ist in der Zwischenzeit auch der süddeutsche Raum zu einer echten Alternative geworden.

Kritisch sehen Sie auch das Thema Güterverkehr und Infrastruktur...

Im Jahr 2015 verzeichneten die Logistikbewegungen ein Wachstum von rund vier Prozent - wohlgemerkt bei gleicher Infrastruktur! Das Konzept «Alles auf die Schiene» funktioniert auch nicht richtig. Wo soll das hinführen? Die Schweiz hat zwar die besten Voraussetzungen für weiteres Wachstum, jedoch geht schleichend Wirtschaftskraft verloren. Die Probleme sind hausgemacht. Fragt sich, wann die Politik merkt, dass wir uns in einer Sackgasse befinden.

Im Interview

Peter Cammerer
Geschäftsführer immo suisse gmbh

www.immosuisse.ch